Bürgerinitiative zur Donau-Verlegung gegründet
Fluss sorgt in Ingolstadt für hohe Kosten, Verkehrsprobleme und Nebel
„Warum sollen wir immer nur die Symptome lindern. Wir müssen die Ursache des Übels entfernen und das ist nun mal die Donau!“ Davon ist Jürgen Brummgruber aus Ingolstadt fest überzeugt. Mit großer Skepsis beobachtet er die öffentlich Diskussion um eine Stadt an der Donau, denn dabei gehe es ausschließlich um Probleme, die es ohne die Donau gar nicht gäbe. „Leider sind jetzt nahezu alle politischen Parteien auf den angeblichen Wunsch der Bevölkerung nach mehr Donau aufgesprungen. Daher haben wir diese Bürgerinitiative SüDo gegründet. Es geht darum, eine echte Alternative zu bieten.“ Und sein Sohn Jeremy (Schriftführer der Bürgerinitiative) meint: „Dieser verkackten Donau verdanken wir den Drecks Nebel, Mann!“ Die SüDo hat in kürzester Zeit rund 40 Mitglieder gewinnen können, so die Organisatoren. Nun wolle man auf einen Stadtratsbeschluss zur Verlegung der Donau in den Ingolstädter Süden hinarbeiten. Und da weder die Donau noch das Ufer in städtischem Besitz sind, ist auch die Entsendung einer Delegation nach München in die Staatskanzlei geplant. Wer da genau zuständig ist, muss noch erforscht werden.
Ingolstadt ohne Donau – die Vorteile
- keine teuren Donauquerungen mehr nötig, dazu entfallen die Erhaltungskosten für bestehende Brücken, Staustufen, Dämme und Ufersicherungsmaßnahmen
- zusätzlicher Platz für Wohn- und Bürobebauung, was zu einer Entspannung auf dem Immobilienmarkt und niedrigere Mietpreise zur Folge hätte
- weniger Staus und Verkehrsbehinderungen, da das Nadelöhr Glacisbrücke hinfällig würde
- Ausweitung des Klenzeparks bis zum Stadttheater/Schlosslände als Central Park von Ingolstadt
- weniger Nebel an der Donau in der Stadt, weils ja keine Donau mehr in der Stadt gibt und dadurch weniger Fälle von Depressionen und Co.
- keine Probleme mit Naturschutzgebieten, weil der Auwald mit der neuen Donautrasse in den Süden in wenig bebautes Gebiet wandert
- Verlegung in den Süden kostet weniger als Wolkenbügel, Tunnel oder Donaucafés
Da die Donau im Bereich von Ingolstadt außerdem nicht als Transportweg zur Verfügung stehe, habe sie keinerlei infrastrukturellen oder wirtschaftlichen Nutzen. „Als Standortvorteil taugt sie nichts,“ ist sich Jürgen Brummgruber sicher. „Daher können wir gut auf sie verzichten.“
Grafik: Google Maps/SüDo
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