Chinesen bauen Ingolstadt nach

Chinesen bauen Ingolstadt nach

Arzenheimer . Veröffentlicht in alles andere, Politik 1881 Views Keine Kommentare

Sogar das Kongresszentrum ist in Foshan schon fertig.Als sich jüngst eine Abordnung aus Ingolstadt nach China aufmachte, da ahnten die rechtschaffenen Teilnehmer dieser Reise nicht, was sie erwarten würde. Und auch das einfache Volk in Ingolstadt sollte nichts davon mitbekommen. Wäre da nicht ein „Maulwurf“ gewesen, der dem Erna Magazin gegenüber ausgepackt hat. Zwischen den Besuchen von VW-Fabriken, Schulen und Krankenhäusern in Ingolstadts neuer Partnerstadt Foshan wurde nämlich auch Ingolstadt besucht! Und zwar das Ingolstadt, das mitten in der 7 Millionen Metropole Foshan errichtet wurde. Als originalgetreue Kopie!

„Uns hat es die Sprache verschlagen, als wir auf dem Rathausplatz gestanden sind, der genauso aussah, wie bei uns zu Hause. Inklusive der Sitzmöbel,“ erklärt der Maulwurf, der übrigens bei der Stadt Ingolstadt arbeitet und natürlich nicht genannt werden möchte. „Im Nachhinein ist jetzt auch klar, warum in den letzten Jahren so viele Anfragen nach Bauplänen und Fotografien eingegangen sind. Es ging nicht nur darum, die Städtepartnerschaft vorzubereiten. Es ging darum, die ganze Stadt zu kopieren!“ In nur einem Jahr stampften die Chinesen die Schanz aus dem Boden – mit Schloss, Klenzepark, Westpark, Village, Münster und mehr. Sogar das Wasserspiel auf dem Paradeplatz wurde nachgebaut – mit dem Vorteil, dass es in Foshan funktioniert. „Wenn nicht hier und da anstelle von Straßenlaternen chinesische Lampions gehangen wären, wir wären nicht darauf gekommen, dass es sich um eine Kopie handelt,“ meint der immer noch schockierte Beamte. Außerdem habe ihn die hohe Besucherfrequenz asiatischer Gäste in der Fußgängerzone stutzig gemacht. „Im Village oder bei Audi wäre das ja normal, aber in der Innenstadt?“

Kongresszentrum in China bereits fertiggestellt

Weil es in Fernost weder Bürgerbegehren noch Finanzpläne noch Protestbewegungen gibt, ist der Bau einiger Gebeäude schneller voran geschritten als in der Original Stadt. So steht in der Ingolstadt Variante in Foshan bereits das komplette Kongresszentrum (Bild links) mit Hotel und Audi Akademie, sowie das Museum für Kunst und Design. Das GVZ ist auch schon fertig und das Stadttheater wurde komplett saniert. „Traumhaft,“ meint der „Maulwurf“ und er gibt zu, dass Demokratie gepaart mit den deutschen Bauvorschriften nicht immer innovationsfördernd ist.

Ein Bild des spektakulären Kongresszentrums finden Sie in der exklusive, hochglänzenden, famosen Erna Ausgabe Februar:

http://issuu.com/melaniearzenheimer/docs/ernafebruar2014

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