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Arzenheimer . Veröffentlicht in Gesellschaft, Politik 943 Views Keine Kommentare

Stadtratswatch veröffentlicht Nebentätigkeiten der Kommunalpolitiker

Nachdem das Portal Abgeordnetenwatch erfolgreich die Nebenjobs und zusätzlichen Einnahmequellen der deutschen Bundestagsabgeordneten offen gelegt hat, zieht jetzt das Portal Stadtratswatch nach. Die Initiative wurde in Ingolstadt gegründet und setzte sich zunächst für einen Einbau von Überwachungskameras im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses ein, um die Anwesenheit der Kommunalpolitiker aufzuzeichnen. Erste probeweise Aufzeichnungen ergaben dann, dass sich zahlreiche Abgeordnete während der Sitzungen mit diversen Nebentätigkeiten ein kleines Zubrot verdienten! Und so entschlossen sich die Überwacher der Volksvertreter all das zu veröffentlichen, was sie an Daten in den Oktober und November Sitzungen gesammelt hatten. Das Ergebnis ist erschreckend!

Mindestens drei Stadträte/innen waren über mehrere Stunden mit dem Verkauf oder der Vermietung von Immobilien beschäftigt. Eine Person hatte dabei ein 2-Zimmer Apartment in der Altstadt an einen chinesischen Ingenieur verkauft und dabei die Abstimmung über ein Verkehrsprojekt verpasst. Andere Mitglieder des Stadtrats geben als Mental-Coaches oder virtuelle Unternehmensberater Tipps für mehr Erfolg im Business. Dabei handelte es sich nach Informationen von Stadtratswatch um Personen, die keinen Sitz im Finanzausschuss ergattern konnten und sich nun auf andere Art und Weise als Businessexperten verwirklichen wollten. (Ein ähnliches Phänomen kennt man von Kommunalpolitikern, die gerne ein Amt im Kulturbereich besetzt hätten und das Nicht-Vorhandensein dieses Amtes durch Aquarellmalerei, Töpfern oder zwanghaftes Fotografieren kompensieren).

Weiter ergab die Überprüfung von WLAN Daten aus dem Großen Sitzungssaal, dass eine Person unter dem Namen „Feuriges Früchtchen“ mit einer Online-Partnerschaftsagentur ca. 40 Euro pro halbe Stunde verdient, ein anderer seine Flirttipps unter dem Namen „Local Hero“ verkauft und sich mindestens drei Stadträte als E-Bay-Power-Seller durch den Verlauf von Haushaltsgeräten, Fußballkarten und Parteidevotionalien ein ordentliches Zubrot verdienen.

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