Lecker, aber dürftig: Hamster als Nahrungsgrundlage Das Erna-Experiment

Das Erna-Experiment

Arzenheimer . Veröffentlicht in Gesellschaft, Kultur 1185 Views Keine Kommentare

Von einem Hamster am Tag kann man nicht leben.

Vor einem Monat hat die Bundesregierung die Bürger aufgefordert, Hamsterkäufe zu tätigen, um im Fall eines Falles gerüstet zu sein. Aber kann man von gekauften Hamstern leben? Überleben? Erna wagte einen Monat den Selbstversuch. Da wird sogar RTL-brutal-Reporter Jenke von Wilmsdorff neidisch.

Schon beim Kauf der ersten Hamster in einer örtlichen Tierhandlung wird klar, dass die Sache gruselig werden wird. Hamster gibt’s nicht in Dosen oder als Schinken, es müssen immer ganze lebende Tiere gekauft werden. Das Abmurksen der kleinen Lebensspender ist nicht einfach – dies hier zu beschreiben würde zu Protesten von Tierschützern führen. Nach zwei, drei Tagen haben die Freiwilligen, die sich für das Erna-Experiment zur Verfügung gestellt haben (weil sie meinten es gibt voll viel Kohle dafür) die richtige Schlachttechnik herausgefunden. Man bediente sich eines Ingenieurs aus Südamerika, der gerade bei Audi ein Praktikum macht, um die passende Technik zu erlernen. Er gab den wagemutigen Testern auch Hinweise zur Zubereitung. In Chilisauce, am Spieß, mal gegart, gegrillt. Nicht schlecht – aber: von einem Hamster am Tag kann niemand leben! Und so empfehlen unsere Tester mindestens sechs Hamster am Tag, pro Person. Dabei sollte man Bio-Hamster bevorzugen, denn die Exemplare aus dem gängigen Handel wiesen allzuoft Spuren von Ritalin, Adrenalin oder künstliche Farbstoffen auf.

Doch das große Problem des Experiments war die Menge. Schon nach einer Woche waren in der gesamten Region IngolStadtLandDings keine Hamster mehr zu bekommen. Selbst im chinesischen Fachhandel waren die Tiere ausverkauft. Man musste auf Gefrierkost aus Argentinien (deklariert als Angus Rindfleisch) zurück greifen. Trotzdem wurden die Rationen immer kleiner, die letzte Woche des Experiments wurde nur noch mit Hamsterbrühe bestritten, die man aus ausgekochten Exemplaren gewonnen hatte. Unsere der Testpersonen musste nach dem Experiment mit lebensbedrohlichen Mangelerscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Fazit: Hochgerechnet auf die 380 000 Einwohner der Region wären im Notfall 2,28 Millionen (!) Hamster pro Tag nötig, um die Bevölkerung am Leben zu halten. Die Region IngolStadtLandDings ist nicht ausreichend auf Hamsterkäufe vorbereitet, vor allem das Angebot an fair gehandelten Bio-Hamstern lässt sehr zu wünschen übrig.

Foto: Hamster am Spieß / koss13

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