Gäste aus Politik brechen weg

Gäste aus Politik brechen weg

Arzenheimer . Veröffentlicht in Gesellschaft, Politik 1367 Views Keine Kommentare

Veranstalter der Region fordern jährliche Kommunalwahlen.

Der Fasching 2015 ist ein Härtetest für alle Veranstalter: es ist verflucht kurz, der neue Mindestlohn macht den Gastronomen überhaupt keinen Spaß und nun fehlen auch noch die Gäste. Bei Bällen, Prunksitzungen und Umzügen bleibt eine „Spezies“ an Gästen dieses Jahr erstaunlich oft aus: die Lokalpolitiker. „Es ist eine Katastrophe,“ meint Wirt Alois Rindfleisch, der in der Region IngolStadtLandDings eine Wirtschaft mit großem Festsaal betreibt. „Letztes Jahr war der Herr F. sogar mit seiner ganzen Familie da. Die haben mir das halbe Büffet weg gefressen. Und dieses Jahr schickt er nicht mal einen Stellvertreter,“ empört sich der Gastronom und Metzgermeister. Bei seinen Kollegen sehe es nicht besser aus. Einige betroffene Wirte haben sich deshalb zusammengeschlossen, um der Besucherkrise entgegen zu wirken. Der Grund für den Besucherrückgang liegt auf der Hand: 2015 finden keine Kommunalwahlen statt. „Letztes Jahr wollte sogar einer selbst eine Rede halten“, erinnert sich Alois Rindschfleisch, „Heuer hat er nicht mal auf die Einladung zu unserem legendären Bratwurstball geantwortet“.

Leere Stühle an prominenter Stelle, Bälle, die nicht ausverkauft sind, Lobbyisten, die vergeblich auf Politiker warten. Manch eine Veranstaltung bot im Fasching ein trauriges Bild und auch während der Starkbierzeit werden ähnliche Probleme erwartet. „Wir fordern deshalb, jedes Jahr Kommunalwahlen abzuhalten,“ erklärt Alois Rindfleisch. „So können wir mit Besucherzahlen planen, die nicht so heftig schwanken wie in zwischen den Jahren mit und ohne Wahl.“ Vorstellbar sein dabei in einer Region wie IngolStadtLandDings pro Jahr eine Wahl, also 2016 der Landrat von Eichstätt, 2017 der Landrat von Pfaffenhofen, 2018 wäre Neuburg-Schrobenhausen dran und 2019 die Stadt Ingolstadt. Dann würde dieser Rhythmus von Neuem beginnen. „So bleibt eine Regierungszeit von vier Jahren erhalten, aber durch die enge Vernetzung der Region müssten die Politiker sich jedes Jahr im Wahlkampf gegenseitig unterstützen.“ Alternativ sei an eine Anwesenheitspflicht für Politiker gedacht, die dann für die Nicht-Wahljahre gelten soll.

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