still life photography with human skull on darkness background Gießereigelände: Archäologen entdecken „Pest-Party“

Gießereigelände: Archäologen entdecken „Pest-Party“

Arzenheimer . Veröffentlicht in Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft 1311 Views

Sensation: Das Corona-Party-Phänomen gab es also auch schon im Mittelalter.

„Wir haben hier den wissenschaftlichen Beweis, dass die Menschen schon immer bekloppt waren,“ freut sich der Archäologe und forensische Anthropologe Dr. Jürgen Grabesruh. Bei den Ausgrabungen auf dem Ingolstädter Gießereigelände ist sein Team ist soeben auf eine Reihe Skelette gestoßen, die offensichtlich beim Feiern eines Festes zu Tode gekommen sind. Zunächst konnten sich die Wissenschaftler das nicht erklären, aber dann hörten sie, dass ihr Praktikant Bastian an einer sogenannten „Corona-Party“ teilgenommen hatte. Nachdem die C14-Analyse der Gebeine ergeben hatte, dass sie genau in die Zeit des „Schwarzen Todes“, also der großen Pestepidemie im 14. Jahrhundert, fallen und bei einer Untersuchung der Knochen Pesterreger nachgewiesen werden konnten, war klar: „Wir haben hier den ersten wissenschaftlichen Nachweis für eine Pest-Party!“ erklärt der Wissenschaftler ganz aufgeregt. Diese Entdeckung dürfte bahnbrechend sein und manch einen bereits getätigten Fund aus dieser Epoche in neuem Licht erscheinen lassen.

In der Nähe der acht Skelette, die Personen im Alter zwischen 16 Und 21 Jahren zugeordnet werden konnten, sind eine ganze Reihe an Weinflaschen, Körben, Überresten von Tierknochen, Blumenschmuck, Spuren von Räucherwerk sowie Würfel und Fragmente von Spielkarten entdeckt worden. „Vermutlich haben die jungen Leute im wahrsten Sinne gefeiert bis der Arzt kommt. Doch der ist dann eben nicht gekommen.“

Eine Szene aus einer Pest-Party soll mit lebensechten Figuren nachgebildet werden und womöglich künftig im Deutschen Medizinhistorischen Museum ausgestellt werden.

Foto: waewkidja