Hitzephänomen: Ganzer Ort im Altmühltal eingegangen

Hitzephänomen: Ganzer Ort im Altmühltal eingegangen

Erna Magazin . Veröffentlicht in Gesellschaft, Wissenschaft 786 Views

Lage soll wegen befürchteter Schaulustiger geheim bleiben.

Nicht nur Gletscher schmelzen angesichts der Sommerhitze in Europa, jetzt ist eine ganze Ortschaft geschmolzen! Sämtliche Häuser und Bewohner eines kleinen Ortes im Altmühltal sind unter dem Dauer-Sonnenschein regelrecht eingegangen. Wo genau sich der Ort befindet, soll geheim bleiben. Darum bittet das Landratsamt Eichstätt. Denn man befürchtet angesichts des Phänomens Tausende neugierige Instagram Touristen, die die kleinen Einwohner in ihren geschrumpften Häuschen hemmungslos zur Schau stellen würden.

Das Phänomen der Dorfschmelze sei nicht neu, erklärt dazu der Geologe und Meteorologe Dr. Robert Rabenhorst von der Alkoholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Es komme immer wieder vor, dass an einem bestimmten Ort die Sonneneinstrahlung und das örtliche Mikroklima zu einer Schrumpfung von lebender und toter Materie führten. Man spricht hier von der sogenannten „spontanen Playmobilisierung“ eines Ortes. Allerdings sei das Phänomen eher in Länder mit extremer Hitze wie Saudi-Arabien, Ägypten oder Äthiopien zu finden. Gerade in Ägypten man bei Ausgrabungen unzählige klein geschrumpfte Ortsbewohner, sogenannte Uschebtis, aus dem Wüstensand geborgen. „Der Klimawandel sorgt nun dafür, dass auch hierzulande vermehrt Orte oder Ortsteile schmelzen beziehungsweise eingehen werden,“ so Dr. Rabenhorst. Interessanterweise sei das Phänomen in mündlichen Überlieferungen weltweit transportiert worden: „Vermutlich ist hier der Ursprung uralter Mythen wie etwa dem der Schlümpfe zu finden,“ so Dr. Rabenhorst.

Übrigens: In der Regel bleiben die geschrumpften Ort so klein. Laut Landratsamt müsse dazu nun eine Lösung für den nunmehr extrem winzigen Schriftverkehr, die Energieversorgung und die Pkw-Zulassung gefunden werden.