Knallharter Sparplan: Eichstätt verzichtet auf den Stadtrat Ingolstadt ist die Hölle

Ingolstadt ist die Hölle

Arzenheimer . Veröffentlicht in Politik 1669 Views Keine Kommentare

Politisch verfolgter Schanzer beantragt Asyl in Eichstätt. 

„Das Leben hier ist die Hölle. Ich konnte nicht anders, als Asylantrag zu sellen.“ Jan-Uwe B. lebt seit einiger Zeit im Untergrund. Er hatte sich im Frühling einer Oppositionsbewegung in Ingolstadt angeschlossen. „Mein Vorbild war der arabische Frühling. Es hat mich beeindruckt, wie dort etwa über facebook die Massen mobilisiert wurden und man gegen Misswirtschaft, Menschenrechtsverletzungen und Diktaturen demonstrierte.“ Unzumutbare Sitzgelegenheiten in der Innenstadt, zu enge Tiefgaragenstellplätze, protzige Bauvorhaben, Stadtratsbeschlüsse hinter verschlossener Tür – Ingolstadt sei von ukrainischen Verhältnissen nicht mehr weit entfernt, so Jan-Uwe B., der (noch) bei einem Geldinstitut als juristischer Berater arbeitet. Noch, weil er den Entschluss gefasst hat, die „Hölle Ingolstadt“ zu verlassen, denn seit einiger Zeit fühlt er sich in der boomenden Großstadt verfolgt. Er hatte an einer spektakulären Protestaktion teilgenommen, um gegen die tödlichen Gefahren des örtlichen ÖPNV Flagge zu zeigen. Dabei ist er anscheinend ins Visier der Herrschenden geraten.

Zunächst waren es nur Kleinigkeiten, die ihn stutzig machten. Sein Foto, das eigentlich einen Prospekt für die Freizeitanlagen der Stadt zieren sollte, wurde durch das Bild eines durchtrainierten, jungen Models ersetzt. „Das kratzt schon am Selbstbewusstsein,“ meint Jan-Uwe B. Im Nachhinein habe er erfahren, dass er wegen seiner politischen Einstellung vom Cover genommen worden sei. Dann entdeckte er verdächtige E-Mails in seinem Postfach, die ihn offenbar einschüchtern sollten. Er habe sich Pornofilme angeschaut und man würde das öffentlich machen, wenn er sich nicht von der Opposition distanziere. „Pornos schaue ich immer noch auf DVD!“ empört sich Jan-Uwe B. Der Psychoterror, der ihm seitdem Tag für Tag begegne, sei inzwischen unerträglich geworden. Er werde schief angeschaut, von Kollegen gemieden, Sachbearbeiter bei der Stadt würden seine Anträge extra lange liegen lassen und im Luxus-Restaurant bekomme er auf einmal keinen Platz mehr. „Ich bin außerdem der festen Überzeugung, dass das WLAN von IN-City nur ein Teil eines totalitären Systems zur völligen Bürgerüberwachung ist,“ meint der Jurist. Deswegen möchte er nach Eichstätt ziehen. Hier hat er gerade Antrag auf Asyl gestellt. In der Domstadt sei man von WLAN in der Innenstadt weit entfert, hier funktionieren nicht einmal Mobilfunkangebote. Und: Wenn schon eine ausgestorbene Innenstadt, dann wenigstens eine mit Barockfassade.

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