Marktkauf in Denkmalliste aufnehmen

Marktkauf in Denkmalliste aufnehmen

Arzenheimer . Veröffentlicht in Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft 2167 Views

Das historische Ensemble soll vor dem Verfall gerettet werden

In Ingolstadt wird so ein „altes Glump“ gerne mal abgerissen. Das haben schon die Jesuiten so gemacht, als ihnen für ihr Kolleg so einiges im Weg stand. Dieser traurigen Tradition soll nun aber Einhalt geboten werden, um ein echtes Schmuckstück der Ingolstädter Architekturgeschichte vor dem Abriss zu bewahren. Der „alte Marktkauf“ an der Kreuzung Theodor-Heuss-Straße / Nürnberger Straße ist ein so einzigartiges Ensemble, dass es nun nach Meinung der Experten vom Bund der bayerischen Bau-Erhalter (BbB) in die Denkmalliste aufgenommen werden soll.

Eine Kommission, die mit renommierten Architekten aus Shanghai, Los Angeles und Pettenhofen Süd besetzt war, hatte sich vor Kurzem ein Bild vor Ort gemacht und dem Bau einen hohen Erhaltungswert attestiert: Hier werde Bauhistorie sichtbar, wie sie nur an einem Automobilstandort entstehen könne. Das überdimensionierte Parkhaus und die extrem große Verkaufsfläche symbolisieren eine Zeit, in der Autos und XXL-Schnitzel prägend für den Durchschnittsbürger gewesen sind. Insofern steht das Gebäude stellvertretend für eine ganze Lebensphilosophie – ähnlich der Bauhaus-Bewegung, dem Manierismus oder dem Brutalismus. Eine Aufnahme in die Denkmalliste und damit ein Abbruchverbot gelten als ziemlich sehr wahrscheinlich sicher. Danach vertrauen die BbB Experten auf die Zeit. Es gelte die alte Weisheit: Wenn etwas nur alt genug ist, dann wird’s automatisch schön.

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