OB Wahl in Ingolstadt

OB Wahl in Ingolstadt

Arzenheimer . Veröffentlicht in Politik 1844 Views Keine Kommentare

Droht eine wahre Kandidatenflut?

Angespornt durch die beeindruckende Nominierung von Veronika Peters zur OB-Kandidatin der Ingolstädter SPD hat sich nun auch Oma Traudl geoutet: „Ja, ich kandidiere!“ gab sie gegenüber dem Erna-Magazin erstmals öffentlich zu. Dass dieser Schritt überstürzt komme, kann ihr dabei niemand vorwerfen. Die rüstige 82-Jährige wurde bereits am 1. Oktober von der Senioreninitiative Schanzer Unruheständler offiziell als Kandidatin bestätigt – und zwar mit 98 Prozent! Geschickterweise hat man die Nominierungsveranstaltung als Seniorennachmittag im Rahmen des Schanzer Herbstfests getarnt. Dass kaum jemand den Worten von FW-Bürgermeister Sepp Mißlbeck gelauscht hatte, war deshalb auch kein Desinteresse – der charmante Senior war schlichtweg nicht auf der Tagesordnung vermerkt. Falsche Partei. Pech gehabt, Sepp!

Sprechzimmer

Oma Traudl, war das nicht die mit dem Sprechzimmer?

Genau. Wir von Erna hatten in der Juni Ausgabe 2013 darüber berichtet ( http://issuu.com/melaniearzenheimer/docs/ernajuni2013). Damals hatte sie bemängelt, dass sich im Sprechzimmer kein Arzt um sie kümmern würde und sie nicht einmal ein Rezept mitnehmen konnte. Diese schreckliche Erfahrung war wohl die Initialzündung für ihr politisches Engagement: „Ich fühle mich von dieser Stadt nicht ernst genommen,“ erklärt die ehemalige Volksschuldirektorin. „Und gerade wir Senioren fordern etwas mehr Respekt.“ Ihre Forderungen sind klar:

  • seniorenfreundliche Öffnungszeiten der Läden in der Innenstadt ab 5.30 Uhr
  • eigene Senioren-Partyzone am Donaustrand mit extra lauter Beschallung
  • spezielle Parkplätze für Harley-Davidson Motorräder an neuralgischen Punkten wie etwa dem Viktualienmarkt
  • Abschaffung des Seniorennachmittags bei Pfingst- und Herbstfest („man fühlt sich geradezu diskriminiert und nicht als vollwertiger Teil der Gesellschaft“)

Das genaue Wahlprogramm soll bis Weihnachten erarbeitet werden.

Droht nun eine OB-Kandidatenflut in Ingolstadt?

Nachdem auch Andrea Schagalkowitsch (Die PARTEI, siehe http://erna-magazin.com/?p=130) eine Kandidatur unter ungewissen Umständen nicht ausschließt, scheint der Damm gebrochen. Angeblich hätten sich bereits 28 Kandidaten im Rathaus erkundigt, welche Voraussetzungen man für eine Kandidatur erfüllen müsse. Nachdem die Auskunft in der Regel „eigentlich keine“ lautete, wird auf die Stadt wohl ein wahrer Ansturm an politischen Quer-, Seiten-, Neu- und Wiedereinsteigern zukommen. Gerüchteweise soll es sogar Ursula Engelen-Kefer wieder in die Region Ingolstadt ziehen.

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