Comeback der Kanonen

Comeback der Kanonen

Arzenheimer . Veröffentlicht in Gesellschaft, Politik 2213 Views Keine Kommentare

Schanzer Kanonenfreunde und ihre Ideen  für das Gießereigelände.

Das umstrittene Kongresszentrum auf dem Gießereigelände in Ingolstadt ist noch nicht gebaut, ebenso existiert das künftige Designmuseum nur auf dem Papier. Während noch über Kosten, Aussehen, Sinn und Investoren diskutiert wird, formiert sich eine neue Bürgerbewegung. Sie nennen sich die „Schanzer Kanonenfreunde“ und haben nur ein Ziel: „Wir möchten, dass die Kanonengießerei auf dem Gelände wieder instand gesetzt beziehungsweise komplett wieder aufgebaut wird.“ Das erklärt der Vorsitzende der Schanzer Kanonenfreunde, ein gewisser „Haubitzen Xare“. Man sehe sich als Bewahrer einer langen, weit in die Geschichte zurück reichenden Tradition. „Und danach sehnen sich die Menschen in unserer modernen, schnellebigen Zeit voller Spritzbeton, Twitternachrichten und Aktienkursen.“

Kooperation mit Foshan

Die Schanzer Kanonenfreunde können sich eine Belebung des Areals durch die wieder aufgebaute Kanonengießerei gut vorstellen. „Man könnte spezielle Events durchführen, etwas einen Wettbewerb im Schießen auf Spatzen.“ Aber auch eine Sommer-Kannonade über die Donau in den Klenzepark mit Zielschussmeisterschaften sei denkbar. „Das Catering würde natürlich aus Kanonenfutter bestehen,“ schmunzelt die Schriftföhrerin des Vereins, die sogenannte „Granaten Gabi“. Und eine Kooperation mit der chinesischen Partnerstadt Foshan sei auch angedacht: ein Tagesworkshop zum Thema „Wie baue ich einen China-Böller“.

Giessereigelände

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gegenwind aus der Yoga-Ecke

Als „kriegsverherrlichend, militaristisch und überhaupt voll doof“ werden die Schanzer Kanonenfreunde von den Schanzer Shantis eingestuft. Diese Gruppierung, die sich ganz dem Kundalini Yoga verschrieben hat, ist aus einer Lachyogagruppe im Klenzepark hervor gegangen. Eigentlich also ein Witz. Sie haben ganz andere Pläne für das ehemalige Gießereigelände. Ihnen geht es darum, Zeichen des Friedens zu setzen, ein Zeichen gegen Kommerz und die Unterjochung durch Audi: ein multi-kulturell-spirituelles Yogazentrum sollte anstelle des geplanten Kongresszentrums errichtet werden. „Die Bewegung nach innen ist viel wichtiger, als das Streben nach äußerlichen Werten,“ meint Susi Gruber-Domizetti alias Ashanti Avanti. Ihre Gruppe hat für Anfang Februar ein Yoga-Event inmitten der Baustelle geplant. Motto: „Außen abbauen, innen aufbauen. Die Seele als Baustelle des Lebens.“ Ommm.

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