CSU ruft Katastrophenfall in Ingolstadt aus

CSU ruft Katastrophenfall in Ingolstadt aus

Arzenheimer . Veröffentlicht in Gesellschaft, Politik 913 Views

Soforthilfe-Paket für gebeutelte Partei soll jetzt das Schlimmste abfedern.

„Die Kommunalwahl ist schlimmer als das Corona-Virus!“ wird ein Mitglied der Ingolstädter CSU zitiert. Er will seinen Namen nicht nennen, weil er befürchtet, künftig mit einem SPDler zusammen arbeiten zu müssen. „Wir haben zugegebenermaßen ein paar Tage gebraucht, um uns zu fangen.“ Zusammen mit einem ebenfalls durch die Wahl betroffenen Parteikollegen hat er einen Arbeitskreis gebildet und nach dem großen Vorbild Markus Söder Krisenmanagement betrieben: „Unser Ministerpräsident hat gezeigt, wie man auf Katastrophen richtig reagiert. Daher haben wir ein Soforthilfe-Paket für die örtliche CSU ausgearbeitet.“

Das Paket beinhaltet u.a.

  • Einrichtung eines Hilfsfonds für abgewählte Stadtratsmitglieder, um weg fallende Sitzungsgelder auszugleichen
  • Psychologische Begleitung bei Umschulungen und der Wiedereingliederung in Gesellschaft und Familie
  • Organisation von Ersatzbeschäftigungen z.B. im Vereinsvorstand, in karitativen Organisationen oder bei der Sicherheitswacht

Für die Finanzierung des Pakets setzen die Initiatoren stark auf die Parteizentrale in München. Wenn von dort keine Unterstützung komme, müsse man sich eventuell aus einigen Immobilienfonds bedienen, die irgendwann vor langer Zeit anscheinend irgendwie angelegt worden sind.

Grundsätzlich sei es zunächst wichtig, die Betroffenen zu identifizieren und zu isolieren. Zwei Wochen ohne Kontakt zu Parteifreunden und -feinden sowie eine Abkoppelung von klassischen wie sozialen Medien helfe außerdem, um den Zustand zu verbessern. Eine Ausgangssperre für Betroffene soll zusätzlich dazu beitragen, Parteikollegen nicht mit Niedergeschlagenheit anzustecken und das unüberlegte Schmieden von Racheplänen zu verhindern.