Donaubühne versehentlich renaturiert

Donaubühne versehentlich renaturiert

Erna Magazin . Veröffentlicht in Gesellschaft 1158 Views

Übermotivierter Naturschützer schoss übers Ziel hinaus.

Er war halt grad so in seinem Element! Herbert B., aktiver Naturschützer mit Leib und Seele, war es, der die Donaubühne im Klenzepark über Nacht zum Biotop gemacht hat. Zusammen mit einer Truppe Gleichgesinnter war er mit Saatgut, Erde und jeder Menge Schaufeln angerückt, um aus dem an sich kahlen, künstlich mit Sand bedeckten Etwas ein Paradies für Enten, Vögel, Insekten und Kleintiere zu machen. „Die Erhaltung der Biodiversität ist so wichtig,“ betont er. Dass er dabei den Flächennutzungsplan der Stadt Ingolstadt verkehrt herum gehalten und voller Energie den falschen Uferberbereich der Donau renaturiert hat, tut ihm beinahe leid. Aber nur beinahe: „Jetzt ist wenigstens Schluss mit Party, Dreck, Müll und Krach!“ freut sich der pensionierte Oberstudienrat. Mit Freude beobachtet er, wie sich die Natur ihr Land zurück holt. Selbst ganze Entenfamilien sollen inzwischen dort ihre Heimat gefunden haben, wo bis vor kurzen noch umweltzerstörende und klimafeindliche Aktivitäten unter zu Hilfenahme gefährlicher alkoholischer Substanzen stattgefunden haben.

Einer Anzeige oder einem Bußgeld für die Aktion sieht Herbert B. gelassen entgegen: „Mein Kumpel ist Anwalt, der hat mich bis jetzt immer raus geboxt. Sogar als ich mich aus Protest gegen das importierte Bier beim Wirt nebenan an die Theke gekettet habe.“