Frühwerk von Christo in Ingolstadt entdeckt

Frühwerk von Christo in Ingolstadt entdeckt

Erna Magazin . Veröffentlicht in Kultur 1789 Views

Verhüllungskünstler hat auf dem Gießereigelände experimentiert.

„Potzblitz. Das ist ein echter Christo!“ freut sich Kunstexperte Dr. Gumbert Ganzweiß. Eine verwaschene Filzstiftnotiz auf einem etwas verschlissenen Stück Verhüllungsstoff hat den Experten begeistert. Sie wurde bei den Bauarbeiten zum Museum für Konkrete Kunst und Design entdeckt. Nach und nach kam eine monumentale Hülle zu Tage. Der Experte identifizierte die Handschrift des weltberühmten Künstlers Christo mit einem Vermerk über ein Werk, das er anscheinend „Kanonenfutter“ nannte. „Ich sehe hier eine Anspielung auf die Kanonengießerei, die er mit einer Art Futter aus einem Kleidungsstück ummantelt hat. Ein starkes Zeichen gegen die Waffenindustrie!“ betont Dr. Gumbert Ganzweiß. Das Werk stammt wohl aus den frühen 1960er Jahren und könnte auch eine künstlerische Reaktion auf den Mauerbau in Berlin gewesen sein, mutmaßt der Experte.

Kunstwerk unter Denkmalschutz stellen?

„Die Chance sollten wir nutzen! Hier einen Christo zu haben, ist eine Weltsensation. Das könnte Kunstfans von überall her anziehen,“ ist sich Ganzweiß sicher. „Voraussetzung wäre aber, dass das Werk nicht verändert oder umgebaut wird.“ Das könnte nun die Bauarbeiten am künftigen Museum für Konkrete Kunst und Design erneut verzögern oder gar zum Stillstand bringen. „Man sollte das Kunstwerk unter Denkmalschutz stellen. Dann darf daran nichts verändert werden.“ Eine Expertenkommission für Verhüllungskunst im öffentlichen Raum soll nun ein Konzept erarbeiten, wie das künftige MKKD und das Kunstwerk von Christo ohne Reibungsverluste existieren können. Ein erstes Ergebnis wird 2029 erwartet.

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