Mietz- statt Blitzmarathon

Mietz- statt Blitzmarathon

Arzenheimer . Veröffentlicht in alles andere, Wissenschaft 1112 Views Keine Kommentare

Flauschige Radarkontrolleure in Neuburg getestet.

Dass die Menschen Tiere abrichten und für ihre eigenen Zwecke einsetzen, hat eine lange Tradition. Und ausnahmsweise soll es hier auch nicht um die Zubereitung von Entenbraten, Schweinshaxn oder Rindergulasch gehen. Nein. Es geht darum, die außerordentlichen Fähigkeiten eines Tieres zu nutzen. So wie die alten Römer Gänse an der Stadtmauer hielten, die beim Anschleichen eines Feindes Alarm gackerten, so setzt die Stadt Neuburg nun auf Katzen. Und zwar als flauschige Radarkontrolleure! „Der Vorteil besteht darin, dass sie sich in ihrem natürlichen Umfeld problemlos einfügen und für den Autofahrer nicht als Radarkontrolle erkennbar sind,“ freut sich Tiertrainer Wladimir Wolf. Er hat die erste Blitzerkatze Deutschlands (Deckname „Potzblitz“) fünf Jahre lang trainiert. Jetzt darf sie erstmals ihr Können beweisen – und zwar in der Neuburger Altstadt. „Wenn ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit an ihr vorbei fährt, legt sie die Ohren an. Je nachdem, wie oft sie mit den Ohren wackelt, bedeutet das eine größere oder kleinere Geschwindigkeitsübertretung.“ Bleibt sie dagegen regungslos liegen, schnurrt und macht kein Auge auf, dann verhalten sich die Verkehrsteilnehmer vorbildlich. „Wenn die Testphase beendet ist, stehen die Chancen gut, dass Potzblitz verbeamtet wird und die Stadt Neuburg ihre Parkraumüberwachung großteils auf Katzen umstellt. „Die werden von den Passanten und Verkehrsteilnehmern wesentlich freundlicher behandelt als menschliche Kollegen,“ meint Wladimir Wolf.

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Kater “Potzblitz” bei der Arbeit

Kirchturmkatze aus Nördlingen als Vorbild

Auf die Idee kam die Stadt Neuburg, als man bei einem Treffen der Bürgermeister im Donau-Ries auf das Thema „Taubenplage“ zu sprechen kam. In Nördlingen wird zur Berkämpfung der selben eine Katze namens „Wendelstein“ eingesetzt, die im Turm der St. Georgs Kirche wohnt. Als städtische Angestellte bekommt sie dort zwar kein Gehalt, wird von der Stadt aber mit Futter und Co. versorgt. Jetzt könnte das Katzenmodell Schule machen.

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