Neuburg verkauft

Neuburg verkauft

Arzenheimer . Veröffentlicht in Gesellschaft 1012 Views Keine Kommentare

Kaufvertrag mit Monopoly Bestellung verwechselt.

Nein, für ein Interview ist Hans H. aus Neuburg bis auf weiteres nicht zu bekommen. Der Angestellte der Stadtverwaltung ist in die Wüste geschickt worden. Und das aus gutem Grund, ist es ihm und seiner Unachtsamkeit zu verdanken, dass Neuburg ab 1.1.2014 zum Wüstenstaat Katar gehört. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, in wie weit ein grob fahrlässiges Verhalten vor liegt. „Nach ersten Erkenntnissen ist bei Herrn H. eine Kaufanfrage für die Stadt Neuburg in Höhe von 19 975 000 Euro eingegangen. Auf arabisch und englisch. Unglücklicherweise hat sich bei der Übersetzung ein Fehler eingeschlichen,“ so der Leitende Oberstaatsanwalt. „Herr H. hat die Anfrage deshalb als Bestellung über 500 000 Neuburg Monopoly Spiele zum Preis von jeweils 39,93 Euro bearbeitet. Weil sich das Spiel gerade als echter Verkaufsschlager erweist, hat auch niemand Verdacht geschöpft. Im Gegenteil. Beim Stadtmarketing hat man wegen der Riesenbestellung sogar schon die Sektkorken knallen lassen.“ Die Konsequenzen aus dem verunglückten Deal sind ziemlich heftig, denn im Kaufvertrag wurde eine komplette Verlegung der Stadt nach Katar vereinbart. Pünktlich zur Fußball WM soll die Stadt inklusive Altstadt, Schloss und Co. In der Wüste wieder original getreu aufgebaut sein. Das heißt natürlich auch: ab 2014 beginnen die Abrissarbeiten vor Ort. „Es ist fast unmöglich aus diesem Vertrag, der über Anwälte der FIFA geregelt wurde, heraus zu kommen,“ bedauert der Oberstaatsanwalt. In Katar zeigt man sich unterdessen glücklich, ein echtes bayerisches Schmuckstück erworben zu haben, nachdem Nürnberg, Rothenburg und Bad Tölz leider abgesagt hatten. Die Stadt Neuburg wird ganz in der Nähe des Mannschaftsquartiers für die deutsche Nationalmannschaft aufgebaut, um den Deutschen etwas Heimat zu vermitteln.

Eichstätt hätte sich gerne verkauft

Während das Entsetzen im Neuburger Rathaus immer noch groß ist und man sich mit allen juristischen Mitteln gegen den Verkauf zur Wehr setzt, ist die Stadt Eichstätt enttäuscht. Hier wäre man gerne auf das Angebot aus Katar eingegangen: „Bei mehr als 10 Millionen Euro Schulden hätten uns 19 Millionen sehr gut getan,“ verrät ein Mitarbeiter des Kämmerers, der anonym bleiben möchte. „Außerdem hätte das gute Wetter in Katar für einen Besucheraufschwung in den Eisdielen gesorgt.“ Lediglich die Katholische Universität in einen muslimischen Staat zu verlegen, hätte den Eichstättern etwas Bauchschmerzen bereitet. „Zur Not hätten wir die Uni nach Ingolstadt verscherbelt.“ Ein geheimes Treffen zwischen der Stadtspitze von Neuburg mit den Verantwortlichen in Eichstätt soll bereits stattgefunden haben. Man habe dabei über einen Namenstausch nachgedacht, um ein für beide Seiten optimales Ergebnis zu erzielen.

Foto: Stadtmarketing Neuburg

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