Watschnbaum fällt nur noch selten
Sepp Siebengscheid über einen aussterbenden Brauch
Das Erna Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, bayerisches Brauchtum wieder einer breiteren, durchaus auch preußischen Öffentlichkeit näher zu bringen. Dazu braucht es einen Spezialisten: Sepp Siebenscheid ist pensionierter Finanzbeamter, begeisterter Heimatforscher und unglaublich wichtig. In seiner Altstadtwohnung mitten in Ingolstadt hortet er einen wahren Schatz: die handschriftlichen Einkaufszettel seiner Mutter, die der kleine Sepp zum Einkauf mit bekomen hatte. Sie waren stets liebevoll mit den Worten “Vergiss fei nix, Du Depp” unterzeichnet.
Der Sepp hat nun exklusiv für das Erna Magazin einen alten weihnachtlichen Brauch ausgegraben, den man kaum noch in bayerischen Wohnstuben findet.
Der Watschnbaum
Ein Beitrag von Sepp Siebengscheid
Mei, liabe Leit, friara war alles besser. Da samma zum Eikaffa no in´d Stodt glaffa. Zahlt hamma mit der guten alten D-Mark. Und statt am Christbaum ist bei uns dahoam der Watschbaum aufgstellt worn. Ein Brauch, den es heit fast nimmer geben tut. Der Watschnbaum ist nämlich nur mehr selten. Leider. So war´s doch immer eine grosse Freud, wenn er umgfalln is, der Watschnbaum. Vor allem für mein Vatta. Ich hab erst später verstandn, was daran so b´sonders war. Heutzutage fallt er kaum noch um, der Watschnbaum. Eine Tradition verschwindet. Schad drum.
Eia Sepp
Tags: Bayern Brauch Erna Ingolstadt Watschnbaum Weihnachten
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